Power im Pott reloaded!
72 Stunden. 100.000 Jugendliche. Eine Idee und viele helfende Hände.
Uns schickt der Himmel – Die Sozialaktion des BDKJ in Deutschland
Donnerstag, 07. Mai 2009, 17:07 Uhr am Schauspielhaus in Bochum.
Rund 600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene schwärmen an diesem Nachmittag aus um in Bochum und Wattenscheid nützliche Dinge zu tun die ansonsten liegen bleiben würden weil sich niemand dafür verantwortlich fühlt. 72 Stunden haben sie nun Zeit um zum Beispiel einen Schulgarten neu zu gestalten, Fahrräder für den Gebrauch in Togo aufzutreiben oder Spielplätze zu renovieren.
Gleiche Zeit, anderer Ort.
Deutschlandweit fällt auch hier der Startschuss. Katholische Jugendgruppen aus ganz Deutschland realisieren in 72 Stunden ein soziales, interkulturelles, politisches oder ökologisches Projekt und zeigen so Engagement, Kreativität und Einfallsreichtum. Vom 07. bis 10. Mai 2009 hieß es anpacken für den guten Zweck. Möglich gemacht hat das der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). In sieben Bundesländern und 14 Diözesen zwischen der Nordsee und dem Bodensee waren insgesamt 100.000 Kinder und Jugendliche bei der bisher größten Jugend-Sozialaktion in Deutschland mit von der Partie. Mit Spaß und Engagement wollten die Jugendlichen ein Zeichen der Solidarität setzten und dort helfen wo es nötig ist.
Aber nun zurück nach Bochum, genauer gesagt nach Altenbochum und Laer.
In der Gemeinde Liebfrauen Altenbochum-Laer realisiert die Projektgruppe „Power im Pott reloaded“, bestehend aus den drei Jugendverbänden der Gemeinde (Messdiener, Pfadfinder und KJG) drei verschiedene Projekte.
In Zusammenarbeit mit der Aktion Canchanabury wurde zunächst eine Fahrradwerkstatt errichtet in der gebrauchte und nicht mehr benötigte Drahtesel gesammelt, repariert und geputzt werden. „Fahrräder sind in Afrika ein wichtiges Transportmittel“ weiß Geschäftsführer Reinhard Micheel, „Es kommt vor, dass die Räder fast vier Meter hoch beladen werden, damit alles transportiert werden kann. Manchmal dienen sie sogar als Taxi“. Über die Aktion Canchanabury soll auch der Weg der Fahrräder langfristig verfolgt werden, damit alle wissen was mit ihren Spenden passiert.
Beim zweiten Projekt muss gehämmert und geschraubt werden, denn es soll ein rollstuhlgerechtes Hochbeet für das nahe gelegene Altenheim St. Anna-Stift entworfen und gebaut werden. „Die Bewohner sollen die Möglichkeit bekommen, ihren Garten selbst zu gestalten“, erklärt Lydia.
Und auch die Kleinsten vor Ort sollen nicht vergessen werden. Daher kümmern sich die Helfer auch darum den Garten im Kindergarten in Laer wieder herzurichten.
72 Stunden Zeit um diese drei Projekte zu stemmen, klingt im ersten Moment nach einer unlösbaren Aufgabe, ist aber machbar wenn alle im Stadtteil gemeinsam mit anpacken. Rund 50 Kinder und Jugendliche nahmen sich Zeit um gemeinsam Anderen zu helfen und hatten dabei eine Menge Spaß. Für das leibliche Wohl sorgten neben dem Projektteam auch viele Eltern. Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken durfte während der Aktion außerdem im Gemeindesaal übernachtete werden.
Am Sonntag, den 10. Mai 2009 um 17:07 Uhr endete die Aktion erfolgreich mit einer Abschlussveranstaltung in Essen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hochbeete fertig gebaut und bepflanzt, der Kindergarten wieder bespielbar und 227 Fahrräder versandfertig im Container verstaut. Die von Bochumer Bürgern gespendeten Fahrräder wurden zusammen mit Werkzeugen und Ersatzteilen nach Westafrika verschickt. Die Kosten von ca. 3.000 Euro konnten durch Spenden in Höhe von 3.400€ gedeckt werden.